Die zivilen Verwaltungen des Ministerium des Innern der DDR

Lutz Maeke

Kommunal- und „Kaderpolitik“

Im Rahmen des Teilprojektes wird die Funktion des MdI als „Kommunalministerium“ der DDR und dessen Aufgabe als Ressort der zentralen Personalpolitik des ostdeutschen Staatsapparates untersucht. Dabei gilt es insbesondere die Ursachen zu ergründen, die 1960/61 zum Entschluss der SED führten, dem MdI diese beiden maßgeblichen Kompetenzen zu entziehen.

Wissenschaftliche Dienste

Darüber hinaus wird die Arbeit der Archivverwaltung und des Meteorologischen und Hydrologischen Dienstes eingehend betrachtet. Insbesondere in diesen wissenschaftlichen Abteilungen des Ost-Berliner Innenministeriums – so zeigen es die bisherigen Ergebnisse – sind markante personelle Kontinuitäten von Fachkräften aus der Zeit vor 1945 auszumachen. Die in den Quellen dokumentierte angeblich unpolitische Gesinnung jener Experten ist ein wichtiges, weitergehend zu analysierendes Konstrukt, das sowohl die Bereitschaft, erneut einem diktatorischen Regime zu dienen, als auch eine persönliche Bereinigung der vorangegangenen Karriere im Nationalsozialismus begünstigte.

Photo von Carl Steinhoff, Minister des Innern der DDR

Carl Steinhoff (Quelle: SLUB Dresden/Deutsche Fotothek, Abraham Pisarek)

Die Biographie Carl Steinhoffs

Vertiefend erforscht werden soll schließlich auch der facettenreiche Lebensweg des ersten Innenministers der DDR: Carl Steinhoff. Erstmals wird dessen Biographie systematisch und quellenfundiert in den Blick genommen. Die Ergebnisse werden in einer separaten Studie publiziert.